modular soul

modular soul

  • 流派:Jazz 爵士
  • 语种:德语
  • 发行时间:2012-03-16
  • 类型:录音室专辑

简介

Acid Jazz? Lounge? Drum & Bass? Neo-Soul? Easy Listening? Progressive Pop? Electronica? NuJazz? Bevor man sich fragt, in welche Schublade man die Sounds und Songs von Bartmes stecken kann, sollte man einfach mal auf seinen Bauch hören. Dann ist die Antwort simpel: Man hat es hier ganz einfach mit guter Musik zu tun. Musik, die sich gewitzt den Kategorisierungen entzieht und die Synapsen kitzelt. Immer, wenn der Hörer denkt, er wüsste, wohin die Reise geht, kommt auf „Modular Soul“ eine neue Überraschung daher. Mal hört man kunstvoll am Schneidetisch zerhäckselten Gesang à la Jazzanova, dann wieder ein Hammond-Solo, das den Geist der Doors ins 21. Jahrhundert transportiert, mal wähnt man sich in den 70er Jahren, wo eine listig gepfiffene Melodie eine skurrile Krimi-Fernsehserie einleitet. Und ganz oft befindet man sich im Club, wo sich die verschiedenen Stile und Spielarten aktueller Groovemusik gegenseitig zum Tanzen bringen, bis einem schwindlig wird. Dabei denkt Jo Bartmes, der Mann hinter Bartmes, überhaupt nicht in stilistischen Kategorien. „Die Musik passiert mir“, sagt der in der Schweiz geborene und in Heidelberg lebende Keyboarder, Komponist und Produzent. Womit er eine der Hauptaussagen von „Modular Soul“, der vierten Bartmes-CD, wunderbar auf den Punkt bringt. „You have to live by your guts or you’re going nuts”, singt da Fola Dada in der wunderbaren Neo-Swing-Nummer „Your Guts“. Will heißen: Hör auf deinen Bauch. Auf „Modular Soul“ verhält sich Bartmes so intuitiv wie ein Improvisationsmusiker, der über eine ganze Palette verschiedener Stilistiken souverän gebietet. Allerdings fängt der Keyboarder bei der Suche nach Inspirationsquellen dort an, wo andere Jazzer normalerweise längst aufgehört haben: In der jüngeren Vergangenheit. Bartmes agiert wie ein DJ, der die besten Clubjazzideen der vergangenen Dekaden remixt – und ist dabei ein Musiker mit ausgewiesener Jazzcredibility. Von 1991 bis 1999 studierte der Heidelberger in New York unter solchen Meistern wie Kenny Werner, Sir Roland Hanna, Jimmy Heath und Maria Schneider. An der New School, die unter anderem Stars wie Brad Mehldau hervorbrachte, machte er seinen Bachelor, am Queens College seinen Jazz- und Kompositions-Master. Im Big Apple entstand 1998 auch die erste Bartmes-CD mit orgelschwangerem Groove-Jazz. Da hatte man in Deutschland von Medeski, Martin & Wood und Soulive, die zur gleichen Zeit mit ähnlichen Sounds experimentierten, noch gar nichts gehört. Kein Wunder, dass Bartmes nach seiner Rückkehr aus New York zu einem viel gefragten Musiker im Soul-Pop-Musterländle zwischen Heidelberg und Mannheim avancierte. Die gute Vernetzung innerhalb der südwestdeutschen Szene lässt sich auch an der Besetzungsliste von „Modular Soul“ ablesen: Die Sängerin Fola Dada, die durch ihre Zusammenarbeit mit Hattler einem größeren Publikum bekannt wurde, verleiht den Bartmes-Kompositionen urbane Hipness (atemberaubend, wie sie beispielsweise im Stück „Maneuver“ die Stakkatosilben aneinanderreiht), während Gitarrist Kosho (u. a. Söhne Mannheims) immer wieder für überraschende Licks aus sämtlichen Feldern der Popularmusik gut ist (und das, man höre und staune bei der Nummer „Princess“, sogar auf dem Banjo). Bassklarinettist Frank Spaniol, ebenso wie Bartmes aus dem De-Phazz-Dunstkreis, sorgt für die Jazzmomente, Sopranistin Cordula Stepp für filmmusikalisch anmutende Stimmungen. Und Bandleader Bartmes, der mit den Drummern Sebastian Merk und Holger Neswada über fabelhafte Rhythmus-Komplizen verfügt, gibt als Mastermind dem Affen ordentlich Zucker. Mal quält er lustvoll die Orgel, mal präsentiert er im wahrsten Sinne des Wortes pfiffige Melodien, mal zeigt er sich bei der gleichermaßen im Studio und am heimischen Rechner entstandenen Aufnahme als Cuts-and-Clicks-Spezialist im Geiste von Jan Jelinek oder Matthew Herbert. Keine Ahnung, ob Bartmes’ langjährige Tätigkeit als Theatermusiker für die große Kopfkino-Qualität seiner Musik verantwortlich zu machen ist. Sicher ist jedenfalls, dass diese Stücke alle von einem ausgewiesenen Sinn für Dramaturgie leben. Und oft von einer Botschaft beseelt sind: Es geht um das Ringen nach Echtheit in der Schönheitswahn-Welt („Authenticity“), die grassierende Wohlstandsverwahrlosung („High Taste“) und um die Reizüberflutung in der Multimediagegenwart („The Source“). „Diese Musik soll in allen Lagern, wo es offene Menschen gibt, gehört werden“, sagt Jo Bartmes über „Modular Soul“. „Hope, you like my style“ singt Fola Dada in der Nummer „Authenticity“. Clubgängern, Jazzinteressierten, aufgeschlossenen Soul-Brüdern und –Schwestern, Feierbiestern und Freunden ausgefuchster Bauchmusik jeglicher Art dürfte die Antwort nicht schwer fallen: Yes, we do!

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