All I Wanna Do
- 流派:Electronic 电子
- 语种:英语 德语
- 发行时间:2010-10-15
- 唱片公司:Bpitch Control
- 类型:录音室专辑
- 歌曲
- 时长
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Component 1
简介
Ein Glitzern, ein Funkeln. Es ist soweit. Viele werden sagen, sie haben es kommen sehen. Die Zeichen des Wandels seien irgendwann unübersehbar geworden und eigentlich hätte man es ja auch immer geahnt. Glamour is back in the club, Berlin 2010 ist das, was New York 1981 war und Aérea Negrot ist die Eartha Kitt des Post-Techno-Zeitalters. Als Teil von Hercules & Love Affair, der vielleicht schillerndsten Spiegelkugel-Band dieser Tage, verhedderte die venezolanische Disco-Diva bereits Gender-Code-Fragestellungen mit Vierviertel-Diskurs und überzeugte die Welt, das eine slicke Performance im Strobolicht mehr sein kann, als alles, was bei Tage je wirklich erschien. Jetzt kommt – als Vorbote ihres im nächsten Jahr erscheinenden Albums – ihre erste Maxi auf BPitch ... All I Wanna Do Entsprechend clever flieht sie – Künstler, Kunstwerk und Muse vereinend – jedweder Kategorisierung und transzendiert sich selbst mit kratzendem Soul in der Stimme zur Ikone des neuen Berliner Undergrounds. „All I wanna do is sing and let my brain f**k my emotions“. Darauf haben wir gewartet: So arty im Ansatz, so kickend im Abgang. Für Operndiva mit derart hämmerndem Synth im Anschlag existieren Grenzen nur um darüber hinweg zu tanzen. Eklektizismus – so schmutzig und spielerisch, wie man ihn sich kaum zu wünschen wagte. Als ob ESG sich ins Berghain verirrt hätten. Hair Frauen und ihr Haar. Ein zeitloses Thema, klar, vor allem, wenn es auf eine Weise problematisiert wird, die das identitätsstiftende Potential des Sachverhalts anerkennt. Persönlichkeit fängt eben auf dem Kopf an. Wer sich einer festen Form verweigert und auf Wandel und Vielheit setzt, weiß um die Mannigfaltigkeit möglicher Konzepte und dass das Gras auf der anderen Seite meist grüner wächst. „Every normal woman on earth should complain about her hair“. Mit latent hysterischer Synthmelodie und nervösem Dionysos-Chor im Rücken wird die Problematik endlich in ihrer metaphysischen Dimension aufgegriffen und gebiert zwischen theatraler Geste und spiritueller Beschwörung einen Song, der trotz transzendentaler Schwere lässig und funky vor sich hin schnalzt. All I Wanna Do (Efdemin Remix) Efdemin meißelt aus diesen Spuren eine dunkel schimmernde Skulptur mit glühendem Herzen, auf deren wuchtigen Schultern der Staub einer vergangenen Motor City liegt. Die sachte perlenden Synths, das dezent verlangsamte Sprach-Sample und die schneidende HiHat. Alles hat seinen rechten Ort. Wohin das Auge blickt, reduzierte Eleganz, edle Einfalt, stille Größe. Detroit-Klassizismus, wie er überzeugender kaum sein könnte. Hair (tobias. Remix) „Burn my head“. tobias. pickt sich natürlich das griffigste aller Vocals heraus und schiebt in seiner unnachahmlichen Weise einen rastlosen Synth-Loop unter, der dies subtile Techno-Meisterstück über die ganze Strecke zu tragen in der Lage ist. Trotzdem kommen auch im Remix die wehende Tragik und das monumentale Moment des Originals voll zum Zuge. Wir befinden uns schließlich immer noch in der Oper, auch wenn die zischende HiHat und die Reverbs Techno in seiner subtilsten Form versprechen. Ein Track, der beweist, dass Wagners Gesamtkunstwerk nach wie vor am besten zwischen den verrosteten Stahlträgern der 20 Meter hohen Fabrikhallen Ostberlins funktioniert. Digital Bonus: Sing (All I Wanna Do) Als Digital-Bonus reicht Mme. Negrot eine formal-ästhetisch ganz und gar erhabene House-Nummer hinterher, die mit etwas reduzierterem Vocal-Anteil völlig selbstverloren vor sich hin pluckert und einen introvertierten Funk produziert, wie man ihn seit Nicolas Jaars „Flashy Flashy“ Cover nicht mehr vernommen hat. Ein Stück, das gerade aus der eigenen inneren Ruhe die Kraft schöpft, sein ganzes verschwurbeltes Soulpotential zu entfalten.