Orchestre Idéal
- 流派:Jazz 爵士
- 语种:德语
- 发行时间:2012-11-02
- 唱片公司:WhyPlayJazz
- 类型:录音室专辑
- 歌曲
- 时长
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Component 1
简介
Das Orchester ist die wohl größte Idee unserer Musiktradition. Bis ins frühe 20. Jahrhundert repräsentierte es das Universum aller denkbaren musikalischen Möglichkeiten. Schon immer reizte es Musiker, diesen umfassenden Klangkörper, diese Idee von Musik greifbar zu machen. „Als ich in Porto in einem Antiquariat stöberte“ erzählt Johanna Borchert, „entdeckte ich dort eine Kiste mit der Aufschrift "Orchestre Ideal" - eine kleine Musikmaschine, in der, wenn man den Deckel aufklappte, kleine Zinnmännchen und Zahnrädchen Musik hervorbrachten. Das erinnerte mich an meine eigene Musikmaschine, den Flügel, in dem ja manchmal Klänge eines ganzen Orchesters wohnen, der aber mitunter auch ganz ähnlich klingt wie dieser vergilbte und mit romantischen Buchstaben verzierte Kasten.“ Heute nennt Johanna Borchert ihr Debüt als Solistin am Klavier (und mit ein paar Hilfsmitteln) »Orchestre Idéal« und lädt uns ein, ihren ganz eigenen Klangkosmos zu erforschen: von impressionistischen Piano-Harmonien zum Off-Tuning einer skandinavischen Autoharp, von minimal-music-Strukturen zu assoziativ fortschreitenden Kadenzschritten, von windbewegten Arpeggien aus dem Inneren des Flügels zu Gamelan-Gong-Schlägen und sirenenartigen Glissandi – die Musik der Johanna Borchert entspringt aus einem polyglotten Vokabular. Schon als Kind war ihr klar, dass sie Musikerin werden würde. „Es ging nicht anders“ erzählt sie, und dass sie sich in eigenen Klängen ausdrückt, seit sie „Tasten drücken“ konnte. Sie folgte den Pfaden ihrer Inspiration nach Berlin, Kopenhagen, San Francisco und Chennai (Indien), studierte unterschiedlichste Musikkonzepte – und entwickelte selbst neue: im Duo mit dem Live-Elektroniker »The Norman Conquest« zum Beispiel, den sie bei Fred Frith kennen lernte; mit der Sängerin Elena Setièn zauberte sie entwaffnende Melodien aus dem gemeinsamen »Little Red Suitcase« und als Co-Leaderin der Band »Schneeweiss und Rosenrot« gewann sie 2012 den »Neuen Deutschen Jazzpreis«. „Mich interessiert die Spannung zwischen Klarheit und Abstraktion“ beschreibt Johanna Borchert ihre Arbeit als improvisierende Solistin am Klavier. „Mich begeistern die Konzerte,“ sagt sie „die einen aufwecken. Wo sich die Elemente transformieren, oder in ein neues Licht gestellt werden, so dass sich die Perspektive ändert, auch wenn der Standpunkt bleibt. Dabei versuche ich mich ganz auf die unvorhersehbare Wirklichkeit des Augenblicks einzulassen, denn darin liegt für mich das größte Glück und die tiefste Zufriedenheit, die mir die Musik schenken kann. Und ich glaube, das springt dann auch auf die Hörer über.“ »Orchestre Idéal« ist in solchen gelungenen Momenten entstanden. Im August/September 2011 war Johanna Borchert ins Studio des rbb-Kulturradios eingeladen, ihre eigene Musik aufzunehmen. Sie entschied sich dafür, eine Reihe von Improvisationen aufzunehmen: der Inspiration freien Raum zu geben. Nur vier der Aufnahmen liegen bereits entworfene Kompositionen zugrunde, die wiederum Anlass zu Improvisationen wurden. So entstand ein vielfältiges Kaleidoskop musikalischer Ideen – humorvoll und streng, introvertiert und mit großer Geste, sehr persönlich und berührend aufrichtig.