- 歌曲
- 时长
简介
Salome Kammer ist eine Künstlerin, die es vermag, in ihren Interpretationen das gesamte Spektrum der menschlichen Stimme auszuschöpfen. Mit komödiantischer Leichtigkeit bewegt sie sich durch die Gesangsstile. Mal ist sie Jazz-Sängerin, mal Operndiva, mal singt sie im Stil der Broadway-Tradition, mal bezaubert sie mit romantischem Liedgesang. In ihren Aufführungen von experimentellen Kompositionen der neuen Musik lotet sie Abgründe aus, balanciert durch gewagte Gefühlseruptionen oder spielt parodistisch mit den musikalischen Strukturen. Sie erzählt mit ihrem Atem, mit Kehlgeräuschen, mit Rhythmen, sie trällert, säuselt, tiriliert, grunzt, plärrt, flötet, tönt, schwingt, klingt und singt. Auch im klassischen Chanson ist Salome Kammer zu Hause, beherrscht satirische oder lyrische Töne und vermag es, sich in das ironische Pathos von Brecht/Weill ebenso einzufühlen wie in die Melancholie eines Alban Berg oder in die Innigkeit eines frühbarocken Schlaflieds von Tarquinio Merula. Es ist unmöglich, Salome Kammers Stimme einzuordnen. Sowohl vom Tonumfang der Stimme als auch von der Fähigkeit, ihrer Kehle die seltsamsten Geräusche zu entlocken, ist sie eine singuläre Erscheinung. Salome Kammer: „Als ich begann, mich mit der Vokalmusik des 20. Jahrhunderts zu beschäftigen, stieß ich natürlich auf die unvergessliche Sängerin Cathy Berberian (1928–1983), die in den 1950er und 60er Jahren die Muse vieler Komponisten war. Auch sie hatte keine Berührungsängste gegenüber den verschiedenen Musikstilen, und ihre Bereitschaft und ihr Mut zu Grenzgängen brachte die Musikgeschichte ins Rollen. Ihr verdanken wir solch ein Meisterwerk wie die ,Sequenza III’ von Luciano Berio, die ich als Hommage an Cathy Berberian in meine Auswahl aufgenommen habe. Viele Stimmfarben und Klänge sind in diesem Stück zum ersten Mal einfach und doch sehr genau notiert worden.“