Audiolith - Ten Years from Now (Still Doin' Our Thing #3)

Audiolith - Ten Years from Now (Still Doin' Our Thing #3)

  • 流派:Pop 流行
  • 语种:德语
  • 发行时间:2013-09-27
  • 唱片公司:Audiolith
  • 类型:录音室专辑

简介

Wie entzieht sich der Hamburger Think’n’Drink-Tank um die Geschäftsführer LARS LEWERENZ und ARTUR SCHOCK diesmal der schnöden Selbsthistorisierung? Mit Spannung erwarten die zahlreichen Party & Politics-Follower die nächsten Winkelzüge der Firmenzentrale. Sogar skeptische Gemüter werden zugeben müssen, dass sich AUDIOLITH nicht allein mit markanten und erfolgreichen Künstlern und Releases, sondern letztlich auch als kollektives Gesamtkunstwerk und kritisches Interaktions-Happening seit 10 Jahren zum letzten noch sichtbaren deutschen Indiepop-Label mit erkennbarer Attitude und deutlicher Ansage entwickelt hat. Unter massivem Missbrauch aller für wenig Geld oder umsonst erreichbaren Kommunikationskanäle. Die dabei nicht selten der Punk-Ära und D.I.Y.-Szenerie entliehenen Strategien, Verweigerungshaltungen, Irrtümer und Unhöflichkeiten ergeben, gepaart mit dem attraktiv und taufrisch glitzernden Musikkosmos des Labels eine unwiderstehliche Mischung, die in der angepassten, sie umgebenden Langeweile und Konsenssucht umso heller strahlen kann. Als AUDIOLITH-Trademark-Sound von kritischen Beobachtern in den ersten Jahren schnell ausgemacht: Fett bollernde „Electro-Rock Acts“ mit deutschen Texten, die „hauptsache dagegen“ sind. Dabei ist es einfach so: das Label stand seit den ersten Vinyl-7“es von 2003 mit so unterschiedlichen Acts wie THE DANCE INC., CLICKCLICKDECKER oder EGOTRONIC auf der Matte. Dem Erfolg der zunehmend als musikalischen Markenkern ausgemachten „Topacts“ wie FRITTENBUDE, EGOTRONIC, SUPERSHIRT, SAALSCHUTZ oder BRATZE setzten die Macher schon immer konträre Entwürfe entgegen: feinsinnig-poppige Electro-Acts, zudem englisch singende wie eben THE DANCE INC. oder IRA ATARI, in jüngster Zeit F**K ART, LET’S DANCE! oder TUBBE, den atmosphärisch ausformulierten Songwriter-Pop von KEVIN HAMANN aka CLICKCLICKDECKER. Vor allem seit 2010 brechen die letzten Dämme: Im Handstreich wird AUDIOLITH mit Acts wie JOHNNY MAUSER, NEONSCHWARZ, CAPTAIN GIPS, KOBITO oder TROUBLE ORCHESTRA zur Kommandozentrale des linken, kritischen Outsider-HipHop, und mit den unter dem Banner „Stiff Little Spinners“ laufenden Strictly-Dancefloor-Acts wie JONEY, RAMPUE, KALIPO, GIMMIX oder KRINK wird ein Sturmangriff auf die geschmäcklerischen Hochburgen der hermetisch abgeschotteten Techno- und Houseszene gefahren. Parallel gelingt mit FEINE SAHNE FISCHFILET der beispiellos rasante Durchbruch einer, achtung: Deutschpunk-Band. Mit Bläsern! Wer jetzt nicht mehr mitkommt, sollte schleunigst aussteigen. Es wird alles noch viel dicker kommen! Auf der Suche nach dem Kitt, der das sympathisch naiv wirkende Chaos zusammenhält, finden sich mehrere Aspekte: sicher der Wichtigste dabei, dass trotz der unverkennbaren Professionalisierung nach wie vor das Ethos einer Clique von Freunden und Gleichgesinnten den Zusammenhalt der Labelcrew, des Künstlerstamms und auch der stetig wachsenden Fangemeinde bestimmt. Logisch, dass es deshalb schon lange nicht mehr nur Hamburger Künstler sind, die veröffentlicht werden. Dass man zusammen auf Tour geht, feiert, demonstriert und auch mal Staub schluckt. AUDIOLITH ist fast aus Versehen eine Marke, eine Message und ein attraktiver „Lifestyle“ geworden - was zahllose Trendscouts, Kreativdirektoren, Multiplikatoren und Marketingplaner nur mit viel Geld immer wieder nicht hinbekommen, ist hier ohne Hast aus dem Boden gewachsen, miteinander aufgebaut worden, verteidigt, umkämpft und geliebt worden. Leider „authentisch“ zu nennen, wäre das Wort nicht so verbrannt. Genauso wichtig: bei aller genussvoll überdrehten Selbstinszenierung sind die Macher die ersten, die ihre vermeintlichen Überheblichkeiten ironisch durchbrechen und verspotten. Neben reißerischen Top-Slogans wie „Raven gegen Deutschland“ ist ein Claim wie „Noch besser scheitern“ genauso essentiell. Auch wichtig: das Wissen um die Grundgesetze des Pop: Projektionsfläche bieten, Projektionsfläche sein, 24/7, 9 to 5. Die Grundgesetzte des Punk (Provokationen bieten, Provokation sein, 24/7, 9 to 5) genauso locker drauf haben. Und nicht zuletzt das Glück, in den 10 Jahren unterwegs immer mehr Freunde gefunden zu haben, die mit unbändiger Lust Teil dieser verrückten Reise sein wollten.

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