专辑简介

Das sechste Album der MONOSTARS ist nicht nur für ihr langjähriges Label ZickZack/ What´s So Funny About mehr als eine willkommene Überraschung. Denn die neuerliche Zusammenarbeit hatte auf Seiten der Münchner Band eine wechselhafte Vorgeschichte: Nach dem Abgang zweier Gründungsmitglieder hatten sich die MONOSTARS neu formiert, sich verstärkt ihrem angesehenen Puch -Open Air gewidmet und 2007 auf dem Label Echokammer/Arg&Loud das Album „Neobagism“ veröffentlicht. Das jetzt vorliegende sechste Album unterscheidet sich von den Vorgängern fast radikal. „Wer nicht vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke“ war das erklärte Prinzip vor den Aufnahmen zu „Absolut!“. Die Arbeit an neuen Stücken sollte unter keinen Umständen zielgerichtet verlaufen. Die MONOSTARS nahmen einen befreundeten Gitarristen an Bord und luden Anton Kaun aka Rumpeln als Gastmusiker ein, einen Video- und Noise-Artisten, der sich gerne im Weilheimer-Umfeld bewegt. Bekannt sind vor allem seine visuellen Zusammenarbeiten mit Ammer und Console, Slut, Tied and Tickled Trio, The Notwist und zuletzt 13&God. Als Rumpeln erzeugt er mittels Sampler, Laptop und anderen Geräuschquellen einen kratzenden Klangteppich wie einst Allen Ravenstine mit seinem Instrument in den Anfangszeiten von Pere Ubu. Seine nicht reproduzierbaren Lärm-Eskapaden und Restgeräusche erlauben es den übrigen Sounds und Instrumenten unvorhergesehene Verbindungen einzugehen. Die einzelnen Spuren sammeln sich, sie sedimentieren, bilden unerwartet fragile Zusammenhänge. Die Musik wird nicht im klassischen Sinne komponiert, vielmehr findet sie ihre Form und Struktur mit der Zeit von selbst. Wie der „Staub“ unterm Bett, der im gleichnamigen Song, einem Gitarrengeflecht, das jeden Moment wieder in seine Einzelfasern zu zerfallen droht, fast elegisch besungen wird. Der Albumtitel "Absolut!" kann in Bezug auf die Musik wörtlich als "losgelöst" oder "sich selbst überlassen" übersetzt werden. Andererseits ist "Absolut!" im Gegensatz zum versöhnlichen 2007er-Vorgänger "Neobagism" auch von seiner Stimmung her ein weitaus weniger ambivalentes, ein entschieden düsteres Werk. In ihrer schroffen Simplizität folgen die 13 teilweise langen Songs weniger dem Gesetz der Harmonie und des Wohlklangs als der Freude am Lärm. Selten zuvor scheppert und spielt die Band so lustvoll und spannungsreich wie beispielsweise im Song "Malewitsch". Dazu malen die Texte von Sänger Norbert Graeser in dunklen Farben David Lynch-hafte Innenwelten. Sie schöpfen weit mehr aus dem Unterbewussten als die distanzierten Beobachtungen der Vorgängeralben und handeln von der Abschaffung und dem Ende von Zuständen und Vorstellungen: das ruhige Leben, Beziehungen, die Gesellschaft und eine Zukunft, die nicht mehr zu funktionieren scheint. Frei nach einem Zitat des italienischen Philosophen Antonio Gramsci, dem auch ein Stück auf dem Album gewidmet ist: "Eine Krise besteht darin, dass das Alte stirbt und das Neue nicht geboren werden kann." Nach 16 Jahren Bandgeschichte ist den MONOSTARS mit “Absolut!“ ein überzeugender Post-Wave, Post-Shoegaze, ein mitreißender, funktioniernder Wurf gelungen, der vergessen lässt, dass das alles eigentlich komplett aus der Zeit fällt - ein rätselhafter Monolith, der fast prophetisch auftaucht zu Beginn einer Zeit neuer Aufstände.