专辑简介

So unglücklich alle mit der Genre-Bezeichnung "Weltmusik" sind - es ist das einzige Wort, das bei dem Bedürfnis nach Einordnung zur Verfügung steht. Dieser Begriff ist aber zu unscharf, um damit eine Idee der Musik von Omri Hason und seiner Band Kadim zu vermitteln. "Shati" überschreitet nicht nur geographische und musikalische, sondern auch die Grenzen von Perioden und Zeitläufen. Vor allem die Herkunft der Musiker legt Zeugnis ab von den Wurzeln des musikalischen Werks, das wir auf dieser CD erleben. Omri Hason ist jemenitischer Herkunft, aber in Israel geboren. Und seine ersten musikalischen Erfahrungen machte er im Familienkreis auf der aus Jemen stammenden Darabuka. Später erlernte er weitere Instrumente wie die Rahmentrommel kennen. Vor allem seit seines Umzugs in die Schweiz als junger Mann begann er, sich die Rhythmusinstrumente anderer Kulturen anzueignen: von Djamchid Chemirani z.B. erlernte er das Spielen der Zarb. Und gerne nahm er neue Entwicklungen wie Pentajon und Hang in sein Repertoire mit auf. Diese Neugier zeichnet auch den zweiten Rhythmus-Musiker aus: Ramesh Shotham, seit vielen Jahren einer der wichtigen indischen Musiker (nicht nur) in Europa, ergänzt die orientalisch geprägte Rhythmusarbeit Hasons mit indischen Sounds und Mustern, z.B. auf der Mridangam. Zoltán Lantos stammt aus Ungarn, hat Jahre in Indien verbracht und sich intensiv mit der Rhythmik und Melodik des Subkontinents beschäftigt. Seinem Violinenspiel ist aber nach wie vor die klassische westeuropäische Schulung anzuhören - und das ist durchaus positiv! Sandhya Sanjana (Bild unten) aus Bombay lebt seit einigen Jahren in Holland und hat dort ihre klassische indische Ausbildung um die moderne Gesangsausbildung in Sachen Pop und Jazz ergänzt. Der Holländer Maarten Meddens steuert mit dem Fender Rhodes einen Sound bei, der wiederum eindeutig der westlichen Musik zuzuordnen wäre - würde er in dieser Runde nicht plötzlich auch seine Herkunft verleugnen... So vereint "Shati" nicht nur musikalische Traditionen und Instrumente, sondern führt diese auch zusammen mit erst im 20. Jahrhundert neu entwickelten Tonerzeugern; und beschränkt sich keineswegs auf die originale Wiedergabe traditioneller Musik, sondern transportiert diese in eine Jetzt-Zeit, die eben beeinflusst ist von Pop und Jazz. Diese große fusionierende Leistung kann nur eine Band leisten, die in vielen Jahren und bei zahllosen Konzerten zusam-mengefunden hat wie Kadim: die Konzerte der Band, die seit bald zehn Jahren zusammenspielt, führten die Musiker bereits in zahlreiche europäische und außereuropäische Länder, und - wie auch diese Aufnahme belegt - reißt die Hörer zu lang anhaltendem und euphorischem Beifall hin.