Was Jazz aus Kinderliedern macht Das Wulf Winkelmüller Trio verwandelt Kinderlieder in Jazzstandards Jazz ermöglicht das Verstehen der Tiefe von scheinbar naivem Liedgut. So passierte es Wulf Winkelmüller beispielsweise, als er in dem Kinderlieder-Notenbüchlein des Urgroßvaters, seinerzeit Komponist und Privatier, nach geeigneter Musik stöberte, und sich ihm ein Lied offenbarte, das wunderbarerweise seinen Namen nannte („..Schlaf, mein Wulf..“). Auf diese Spur gebracht erschließen sich auch in den bekannten deutschen Kinderliedern ungeahnte Tiefen und Botschaften, die im Einklang mit der Sprache des Jazz harmonieren. Durch das Neu- Beleben und Arrangieren der Kinderlieder ist Wulf Winkelmüller auf analytische und spirituelle Botschaften gestoßen, die in der Tradition von Melodie und Text eingewoben sind. „Alle meine Entchen“ zum Beispiel sendet eine Botschaft der Melancholie auf der Suche nach der Idylle des eigenen Kind-Seins und der „Bi-Ba-Butzemann“ wird zum Archetypen eines anarchischen Kindes ohne Angst. Das Wulf Winkelmüller Trio (Flügel, Kontrabass, Gesang) verzichtet auf Schlagwerk und lässt so den Raum für die Begegnung von Text, Klang und Kindheit.