Three Seasons

Three Seasons

  • 流派:Jazz 爵士
  • 语种:英语 纯音乐
  • 发行时间:2014-09-19
  • 唱片公司:HGBS
  • 类型:录音室专辑

简介

Das wandelbare englische Wort „season“ steht nicht nur für die Jahreszeit. Es ist auch der richtige, günstige Zeitpunkt, ganz wie das griechische „kairos“. Das Verb „to season“ schließlich bezeichnet auch das Abschmecken und Würzen. Wenn in diesem Sinne „Three Seasons“ in Gestalt der drei charakterstarken Musiker Patrick Bebelaar, Michel Godard und Günther „Baby“ Sommer aufeinander treffen, ergibt sich ein anregendes, spannendes Spiel mit Geschmacksfarben und passgenau auffliegenden Funken der Inspiration. Man muss diese Liaison als Glücksfall bezeichnen: Da haben sich drei gefunden, die mit ihrem so unterschiedlichen Background und ihren anders gearteten Erfahrungshorizonten genau die Reibungen erzeugen, aber auch die Basis an Verständigung mitbringen, die ein zeitgenössisches Jazztrio besitzen sollte. Die Laufbahn des Pianisten Patrick Bebelaar ist stets geprägt gewesen von stilistisch ungebundenen, kulturell vielfältigen Begegnungen. Bebelaar lässt sich in seinen Kompositionen inspirieren von barockem und spätromantischem Vokabular, freie Improvisationen paaren sich mit Grenzgängen nach Indien und Südafrika, wo er seit langem ehrenamtlich doziert, auch Dialoge mit Literaten gehören zu seinem künstlerischen Fundus. Dem rund ein Jahrzehnt ältere Michel Godard kommt diese freigeistige Einstellung entgegen: Der französische Tubist, Serpentspieler und Bassist schlägt stimmige Brücken zwischen Alter Musik und Avantgarde, lässt sich auf die arabische Jazzsprache eines Rabih Abou-Khalil genauso ein wie auf die Klangwelt von Claudio Monteverdi. Nicht zufällig sind die beiden schon seit etlichen Jahren in verschiedenen Projekten verbunden, so geschehen 2011 für die intime, inspirierte Duo-Einspielung „Dedications“ oder 2009 im Konzeptalbum „Gegenwelten – Abgesang“. Zufällig ergab sich vor zwei Jahren die Begegnung der beiden mit Günther „Baby“ Sommer. Die 71-jährige Schlagwerklegende aus Dresden blickt auf eine bewegte gesamtdeutsche Karriere zurück wie kaum ein anderer Jazzmusiker unserer Breiten: Sein Spektrum reicht von Jazzrock bis zur Avantgarde, von Teamworks mit Schriftstellern (Christa Wolf, Günter Grass) und der Filmszene (Jürgen Böttcher) bis hin zu Tänzern. Sommer hat genauso ein eigenes Arsenal von Instrumenten entwickelt wie auch sein Konzept der Hörmusik, in der er die Begegnung mit Musik von visuellen Störwirkungen aufs Wesentliche, das akustische Ereignis lenkt. Als lenkender, erfahrener Impulsgeber und Integrationsfigur wirkt Sommer denn auch in dieser erstaunlichen Produktion des Trios, das im Februar 2014 bereits in einigen Konzerten zu erleben war und dessen Arbeit nachhaltig angelegt ist. „Three Seasons“ lebt ganz wesentlich davon, dass jeder der drei Musiker seinen ureigenen „Duft“ einbringt und so zugleich zu einem spontanen Miteinander wie zu Kontrapunkten gefunden werden kann - genährt durch ein Repertoire aus bereits in anderem Kontext erprobten und neuen Stücken. Der dramaturgische Bogen beginn mit einem versonnenen Intro Godards, einem abwartenden Tête-à-tête Sommers und Bebelaars, und schließlich geschieht in „Morning Light“ eine erste Bündelung der drei Akteure zu einem gemeinsamem Atem. Von hier aus wagt man verschiedenste Konstellationen: Raffinierte Gewebe aus Gegenläufigkeiten („Three For Jens“ und „Lonesome But Together“) wechsen mit mal meditativen, mal lustvollen Referenzen an die Jazzgeschichte in Gestalt von Benny Golson und Cole Porter ab. Und es swingt sogar, wenn Sommer seine beiden jüngeren Mitstreiter bei „Inside Outside Shout“ nach einem wahrhaft schamanischen Schlagwerk-Intro anfeuert. Ein wahrer Schaukasten für die Gestaltung von kreativen Zentrifugalkräften auf engstem Raum sind die „5 Miniaturen“, bis sich letztendlich mit „Days Of Weeping Delights“ das Finale in fast hymnischem Barockton präsentiert. Für diesen befruchtenden Esprit, getragen von gegenseitiger Anerkennung und der Bereitschaft zum Verlassen der eigenen Wege haben Bebelaar, Godard und Sommer im MPS-Studio Villingen genau den kreativen Freiraum gefunden, den es für eine solche ungewöhnliche Produktion braucht. Kein Zweifel: Diese drei „seasons“ sind genau im rechten Moment und am rechten Ort aufeinander getroffen. Stefan Franzen

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