专辑简介

Via Mala - The Remixes Die Via Mala ist ein Wegabschnitt entlang dem Hinterrhein in Graubünden. Eine Schlucht, deren von Wildbächen stark zerfurchten Felswände bis zu dreihundert Meter senkrecht in die Tiefe stürzen. Es scheint als sei das Gebirge entzwei gebrochen. Riesige Schmelzwassermengen und das beständige Nagen des Flusses haben während Jahrhunderten ein Naturspektakel von einzigartiger Schönheit geschaffen.  Die Musiker von Mathon besuchten die Via Mala Schlucht zusammen mit Matu Hügli und Ronny Spiegel und vertonten die Eindrücke auf der gleichmamigen CD, welche 2009 auf Everestrecords erschienen ist. Neun Künstler aus ganz Europa remixten die Tracks und schufen so unerwartete Interpretationen der Schlucht und derer Umgebung: Mathias Grassow und Tomas Weiss aus dem Rhein-Main-Gebiet (DE), bekannt aus dem Databloem-Umfeld, beginnen die Reise beim Schloss Hohen Rätien. Erhaben startet das Stück mit dem Panorama-Überblick über die Bündner Berge, bettet das originale Geigen-Thema perfekt ein und überrascht mit unerwarteten Rhythmen.  Emanuele Errante aus Neapel (I) verlässt Hohen Rätien, in dem er uns in die angrenzenden Wälder des Domleschg entführt. Langsam steigt er musikalisch hinunter in die steinige Via Mala Schlucht und führt den Hörer immer tiefer hinein bis nur noch das Flüstern des Windes zu hören ist. Benfay aus Bern (CH), welcher anfangs dieses Jahres mit Replay Life ein geniales Solo-Album auf Everestrecords präsentierte, wurde inspiriert durch die Steinzeichnungen von Carschenna. Er mischt die verzerrten Gitarrenriffs mit einem sizilianischen Tarantella-Loop und führt uns so auf eine frühmorgendliche musikalische Wanderung mit lebendigen Spuren der Geschichte. Fernando Lagreca, geboren in Uruguay, heute in Barcelona (E) lebend, thematisiert die Hängebrücke Punt da Suransuns, welche über den Hinterrhein führt. Er ergänzt das Stück mit Gitarre und Stimme. Eine Interpretation über Krieg und Macht, Sieg und Trauer. Pe Lang aus Zürich (CH), bekannt durch die untitled-sound-objects, verwandelt Via Mala auf eine reflektierende Klangästhetik mit ungeahnten Tiefen – die Schlucht als Klangmodell und Ausgangspunkt für Eleganz und Ästhetik in der Reduktion. Jap Jap aus Ouderkerk (NL) besucht die Hängebrücke Veia Traversina und zeichnet ein synthetisch, poppiges Stück. Die Brücke als Beginn des Weges der durch den märchenhaft mystischen Wald hinauf nach Zillis führt. Gunter Adler aus Hamburg (D), bekannt aus den Projekten Augsburger Tafelconfect oder Grönlandorchester, reorganisiert die Klänge von Via Mala in spiralförmigen Bewegungen und wiederkehrende Echos welche sich wild in der Schlucht reflektieren, als würden sie tanzen. Alexandre Navarro aus Paris (F), ist Kopf des Labels SEM und interpretiert die Sage Nihil Habeo musikalisch neu - ein wunderschön reichhaltiges Ambient-Stück, welches den Geist der französischen Unbeschwertheit atmet. Strotter Inst. aus Bern (CH), bekannt für seine Plattenspieler-Performances, steigt auf zur Burg Hohen Rätien und kreiert eine seiner rhythmischen Landschaften. Ausgehend von der originalen Geigen-Fläche, entwickelt sich das Stück mehr und mehr Richtung Dunkelheit - ein musikalisches Versteckspiel. Das Projekt Mathon ist nach dem gleichnamigen Ort in den Schweizer Alpen benannt. Für den Zeitraum einer Woche wird im Bündner Bergdorf ein digitales Tonstudio eingerichtet und mit Gast-Musikern bespielt. Die Klangreisen werden anschliessend im Studio verfeinert und bei Auftritten themenbezogen mit visuellen Inhalten ergänzt.  Seit 2003 besteht Mathon aus den Musikern Thomas Augustiny, Roger Stucki und Pete Leuenberger. Diese bringen Ihre unterschiedlichen musikalischen Wurzeln ein, mit dem Ziel eine homogene elektro-akustische Klangwelt zu erschaffen. Das konzeptionelle Projekt ist Ambientmusik in der ursprünglichen Definition des Begriffs: Raum wird zu Musik und Musik schafft Raum. Seit 2009 komponiert Mathon zudem die Sound-Datenbank für das Langzeitprojekt Mission Eternity des Zürcher Künstlerkollektives Etoy.com.