Mit The Kiss und Need hat BPC-Chefin Ellen Allien in den vergangenen beiden Jahren zwei punktgenau reduzierte House-Schieber produziert, die schon lange nach kongenialen Remixen geschrien haben – hier sind sie: Der, in Miami beheimatete DJ/Producer Jesse Perez hat sich The Kiss angenommen und dem kerzengeraden Originalbeat einen tiefen Zug Karibik-Flair genehmigt. Jesse ist vor allem in den Staaten kein Unbekannter. Seine Techhouse-Sets und MTV-Beiträge sind dort legendär, seine Veröffentlichungen, etwa auf Stereo Productions, landen regelmäßig in den oberen Rängen der House-Charts. Wesentlich weniger extrovertiert gibt sich das in Deutschland beheimatete Duo Snuff Crew. Ihre Credits sprechen jedoch für sich: Zwei Alben bei Gigolo, zudem Veröffentlichungen auf Killekill und ihrem eigenen, 2010 gegründeten Label Snuff Trax. Als Remixer sind sie u.a. für Alex Vazquez und die BPC-Kollegen Dance Disorder in Erscheinung getreten. Ihr Markenzeichen – oldschoolig knalliger Acid-Sound – hinterlässt auf ihrer Version von The Kiss deutliche Spuren und sorgt für einen athmosphärisch intensiven Afterhour-Kracher. Noch weitaus mysteriöser gibt sich der Mann mit der roten Maske, Redshape. Während seine beiden großartigen Alben beim Frankfurter Label Running Back, Redshapes musikalische Affiität zu bestem Detroit-Techno ebenso unter Beweis stellen wie seine zahlreichen Tracks auf Music Man, Delsin und Styrax Leaves, wurde über seine Identität lange spekuliert. Mittlerweile glauben wir zumindest zu wissen, dass Redscape den Behörden als Sebastian Kramer bekannt ist und er in Berlin weilt. Das fröhlich verspielte Need-Original bringt er mit viel Feingefühl ganz allmählich in Fahrt und steigert es mit spookiger Athmo und manischen Tribal-Drums zu einer Art ”Evil Twin” des Original-Tracks.