Coda

  • 语种:英语
  • 发行时间:2008-03-14
  • 唱片公司:Half Machine Records
  • 类型:录音室专辑

简介

Als Zeitstruktur verstanden hatten wir tendenziell zu viel Rhythmus. Mitte der Neunziger verbrachten wir als pickelige Teenager unzählige Tage in Kellerräumen, immer auf der Suche nach Selbstbestimmung. Meistens blieb es beim übermäßigen Konsum schon Nachmittags, dazu hörte man heute fragwürdigen Asselpunk, entwickelte unerfolgreich, selbstverständlich allerlei Derivat-Drogen sowie musikalische Karrierepläne, sprich: wir verschwendeten auf die langweiligste und kleinbürgerlichste Art unsere Jugend. Zehn Jahre später verschwendeten sich MIT im jugendlichen Wahnsinn auf ganz ähnliche Weise, nur taten sie dies mit Engagement und Vision, vor allem aber mit den Mitteln des DIY: Musik machen, Konzerte machen, Netzwerke machen, viel Staat machen! Diese Haltung hat mir schnell imponiert! Wer 2005 in Köln lebte und halbwegs an Musik interessiert war, der hörte bald die Geschichte von den drei ortsansässigen Teenagern, die öfter in London als in der eigenen Stadt gespielt haben, die Gossip und Test Icicles supporteten und die man mal gesehen haben sollte. Ich bezweifle, dass dies viele taten. Nach zwei Eps ("Was war es", 2007 / "Deine Eltern", 2006) und einer Single ("Goodbook", 2007) haben MIT nun ihr erstes Album "CODA" aufgenommen, Namosh Arslan hat es produziert. Es klingt anders! Klar ist das von der Haltung her Punk. Natürlich scheppert weiterhin das Drumkit von Felix Römer. Sicherlich bestimmen Tamer Özgönencs Moog-Arrangements weiterhin den Sound. Und logisch, dass Edi Winarni mit seiner krähenden Stimme immer noch den Gesang dominiert. Aber es klingt anders! "CODA" kann man lesen (i.e. hören) als die logische Konsequenz aus der Entwicklung der Gruppe Von Spar, die sich Anfang des Jahres Richtung Kraut verlagerten, damit deutlich weiterentwickelten, sich aber mittels Auflösung der Songstruktur für eine kohärente Klangästhetik entschieden. Auch MIT krempeln ihren Sound um: weniger Geballere, mehr Synthies. Weniger Volume, mehr Wave-Formen. Weniger Indie-Disse, mehr Disco. Weniger Punk, mehr Haltung. Die Vocals aus dem Off klingen sauberer denn je zuvor, das Tempo ist meist gedrosselt, die Rhythmen sind tighte Ansagen für die Tanzfläche: In "Rauch" quengelt der mit Hall-Effekten überladene Synthie über den trockenen Moroder-Disco-Beat, Winarni kreischt dadaistisch-inverse Zeilen über das grell quietschende C64-Sample, so als hätten Crystal Castles ihre eingängigsten Aufnahmespuren ins Berliner Tonstudio gejagt. "Kleur" erinnert an die Maschinensounds analoger Nadeldrucker, die flackernd verhuschten Sounds lassen in »Gebaut« Assoziationen mit dem markant martialischen Sample aus Brad Fiedels "Terminator"-Vertonung aufkommen. Zum Schluss schließt "CODA" als titelgebender Track en passant mit einer tiefen instrumentalen Verneigung vor Kraftwerk. "CODA" als Album ist feinste Gonzo-Electronica, wie ich sie von MIT nicht mehr erwartet hätte. Die Jugend: verschwendet! Info -Text: Walter Wacht

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